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Strategie vs. Taktik: In welchen Marktphasen kann eine flexible Asset-Allokation den Markt schlagen?

20 Dez, 2021

PEH Wertpapier AG

Strategie vs. Taktik: In welchen Marktphasen kann eine flexible Asset-Allokation den Markt schlagen?

Der Omikron-Dip hat die Anfälligkeit der Aktienkurse in aufkommenden Krisen einmal mehr unter Beweis gestellt. Eine einzige Krisen-Meldung genügt manchmal, um die Börsen weltweit unter Druck und im schlimmsten Fall sogar zu einem Crash zu bringen. Sicher ist: Es wird nicht der letzte Rücksetzer sein, den die Märkte gesehen haben.

Für Anleger gilt daher weiterhin die Devise, aktiv durch Krisenzeiten zu navigieren. Das bedeutet, nicht stur optimistisch auf die maximale Performance zu blicken, sondern auch in unruhigen Marktphasen die passenden Strategien parat zu haben, um mögliche Drawdowns optimal zu begrenzen. Sowohl kurzfristige taktische Asset-Allokationsstrategien, kurz TAA genannt, sowie langfristige Strategiekonzepte sind erforderlich, damit das Depot- und Fondsvermögen bei schlechter Markt- und Nachrichtenlage nicht gleich massiv unter Beschuss gerät. „Jeder Anleger, der durch unruhiges Fahrwasser fährt, sollte so flexibel sein, kurzfristige Abweichungen von der eigentlichen Route vornehmen und größere Hindernisse umschiffen zu können“, meint Martin Stürner, Vorstand der PEH Wertpapier AG.

 

Taktische und strategische Asset-Allokation

Strategische und taktische Asset-Allokation stehen nicht im Gegensatz zueinander, sondern können sich je nach Marktlage ergänzen. Mit kurzfristigen taktischen Asset-Allokationsstrategien und langfristigen Strategiekonzepten kann es gelingen, Risiko und Volatilität relativ niedrig zu halten und dennoch auch Chancen wahrzunehmen, um eine angemessene Rendite zu erzielen.

Die langfristige, strategische Portfoliostrukturierung soll für eine möglichst hohe Rendite bei einer möglichst geringen Volatilität sorgen. Hierfür werden die Anlageklassen entsprechend ausbalanciert, um den jeweils optimalen Anlagenmix zu halten. Dieser strategische Asset-Mix kann in schwierigen Marktphasen kurzfristig durch eine taktische Asset-Allokation angepasst werden, um risikobehaftete Assets zu vermindern und Renten oder Cash zu erhöhen. Auch zusätzliche Absicherungsmechanismen, etwa über Futures und dem anschließenden Switch in die Put-Option, können kurzfristig zum Einsatz kommen.

In Bärenmärkten und bei Drawdowns, wie in der Corona-Krise 2020 oder den erheblichen Rücksetzern Ende 2018, können Börsenkurse und langfristige Anlageportfolios mit einer statischen Vermögensallokation erhebliche Verluste erleiden. Daher kann es sinnvoll sein, mit TAA-Strategien risikoreiche Anlagen zu reduzieren und in Anlageklassen umzuschichten, die bei steigender Volatilität eine bessere Performance erzielen.

 

TAA-Strategie: Risikoreiche Investments in volatilen Zeiten reduzieren

Taktische Asset-Allokationsstrategien erweisen sich somit als gute Möglichkeit, das Risiko zu minimieren und taktische Umschichtungen in einem Portfolio vorzunehmen, wenn die Volatilität an den Aktienmärkten stark zunimmt. Gerade Mischfonds haben hier gegenüber reinen Aktienfonds den großen Vorteil, dass sie mit einer flexiblen Aktienquote gezielt und schnell reagieren und den Markt schlagen können.

Aktive Fondsmanager haben bei zurückliegenden Crashes ihre Aktien-Investments schnell reduziert und zum richtigen Zeitpunkt bei niedrigeren Kursen wieder eingestiegen. Das gewählte Timing kann sich stark auf die Performance der Fonds auswirken. Erinnern wir uns dabei auch an Februar 2020, als der Dax innerhalb eines Monates um rund 40 Prozent fiel. Die Panik beim schnellsten Crash der Geschichte der Aktienmärkte war ebenso groß wie der Ausverkauf an den Börsen. Gerade in solchen Krisen ist Besonnenheit wichtig. Stürner ist davon überzeugt, dass emotionsgetriebene Fehlallokationen Performance kostet. Wer seine Assets zum falschen Zeitpunkt abstößt, gerät in Gefahr, Geld zu verlieren. Die zentrale Aufgabe für Fondsmanager und Vermögensverwalter ist es daher, den nahezu perfekten Zeitpunkt zum Aus- und Einstieg oder für Umschichtungen im Portfolio zu finden und zu nutzen.

 

Kurzfristiger Dip oder nachhaltige Trendumkehr?

Um den Unterschied zwischen kurzzeitigen Rückgängen und nachhaltigen Kurskorrekturen zu unterscheiden, haben Fondsmanager ihre eigenen Strategien und Erfolgsrezepte entwickelt. So auch PEH EMPIRE-Fondsmanager Martin Stürner. Er vertraut bei den Allokationsentscheidungen auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz: “Krisen sind auch immer Chancen. Dank unserer KI und den von uns etablierten Sentiment-Indikatoren sind wir in der Lage, sehr schnell zu reagieren. Im Corona-Crash etwa haben wir früh die Aktienquote auf unter 30 Prozent reduziert und in der einsetzenden Erholungsphase wieder eine Erhöhung der Aktienquote vorgenommen.“

Martin Stürner hält vergleichbare Drawdowns auch in Zukunft für wahrscheinlich und im Sinne eines gesunden Marktes ebenfalls für wünschenswert. Entscheidend sei es, in solchen Zeiten besonnen zu bleiben, die richtigen taktischen Entscheidungen zu treffen und ein möglichst gutes Timing für den Wiedereinstieg zu finden. „Mit der Strategie des PEH EMPIRE sind wir auch sehr gut in Krisenzeiten gewappnet, sodass sich der Mischfonds bei Marktrücksetzern deutlich stabiler als die großen internationalen Standardindizes verhalten hat.“ 

Bei der langfristigen Strategie sind differenzierte Absicherungssysteme durch Derivate wichtig, die frühzeitig greifen und so Verluste des Portfolios begrenzen. Dieses Zusammenspiel von reduziertem Risiko und marktkonformer Rendite ist strategisch sinnvoller als das bloße Schielen auf eine maximale Rendite. Fondsmanager und Vermögensverwalter sollten daher in Krisenzeiten auf die entscheidenden Werkzeuge wie flexible Aktienquoten, Absicherungen durch Derivate und eine intelligente Datenanalyse setzen, um die Investmentstrategie gezielt auf das jeweilige Marktgeschehen auszurichten und so das Portfolio optimal steuern zu können.

Quelle: Rainer Wagenhäuser, CAPinside.com, 25.01.2022